Fragen & Antworten zur Berichterstattung von Stern und Team-Wallraff (RTL)

Die Berichterstattung des Stern und von „Team Wallraff“ (RTL) und die darin enthaltenen Vorwürfe hat viele Menschen bewegt. Fragen, Sorgen und Kritik wurden an uns herangetragen und wir nehmen diese sehr ernst, da uns diese im Kern unseres Selbstverständnisses berühren. Deswegen wollen wir mit Antworten auf die wichtigsten Fragen noch einmal Klarheit schaffen.

Die Redaktionen von Stern und RTL haben versucht ein Bild zu zeichnen, das dem widerspricht, was wir sind, was uns antreibt und auszeichnet. Es wurde ein Kontext hergestellt und eine Erzählung entwickelt, die den Tatsachen widerspricht. Die Tatsachen sind: Alloheim spart nicht an Personal und Material auf Kosten der Qualität der Pflege. Stern und RTL haben bewusst versucht den Eindruck zu erwecken, dass wir das gezeigte Verhalten einzelner Pflegekräfte als Unternehmen hinnehmen oder sogar bewusst in diese Richtung steuern würden. Gegen diesen Vorwurf verwahren wir uns entschieden. Unser Ziel ist es unseren Bewohner eine gute Versorgung und Betreuung sicher zu stellen. Das Ziel von RTL und Stern scheint es nicht zu sein, einen vermeintlichen Missstand objektiv zu beleuchten, mit dem Ziel diesen abzustellen, sondern eine selektive und verzerrte Darstellung zu wählen, um zu skandalisieren und dadurch Aufmerksamkeit und Einschaltquoten zu generieren.

Was wir aber auch ganz klar sagen möchten: Einige der gezeigten Szenen haben uns sehr betroffen gemacht. Auch wenn wir wissen, dass Zusammenhänge bewusst weggelassen oder falsch dargestellt wurden, zeigt der RTL-Beitrag einzelne Szenen und Schilderungen, die deutlich machen: Hier wurden Fehler gemacht. Hier haben Pflegekräfte nicht so gehandelt, wie es unser Anspruch ist, wie unsere Qualitätsstandards gelebt werden sollen. Dies bedauern wir. So etwas darf nicht passieren, und wo es passiert, handeln wir konsequent und korrigieren das Verhalten. Dies passiert auch in den thematisierten Einrichtungen; teilweise waren Veränderungen schon vor der Sendung eingeleitet worden.

Uns ist wichtig, diese Themen klar anzusprechen und einzuordnen. Auf dieser Seite beantworten wir die wichtigsten Fragen und stellen detailliert klar, was den Fakten entspricht.

Wie blicken wir als Unternehmen auf das gezeigte Verhalten der Pflegekräfte?

Einzelne in der Reportage gezeigten Szenen haben auch uns betroffen gemacht. Wo Bewohner nicht die Pflege bekommen, die sie und ihre Angehörigen zurecht erwarten, bedauern wird das. In den gezeigten Häusern sind leider Fehler passiert, die so nicht vorkommen dürfen. Uns ist wichtig, aus diesen Vorfällen zu lernen und schnell Konsequenzen zu ziehen.

Defizite in den gezeigten Einrichtungen waren uns in Teilen bereits bekannt. In diesen Fällen haben wir schon vor der Ausstrahlung der Sendung gehandelt – Abläufe überprüft, organisatorische Änderungen umgesetzt und personelle Konsequenzen gezogen. Darüber hinaus wurden aber auch Situationen gezeigt, von denen wir bisher keine Kenntnis hatten. Diese prüfen wir nun sorgfältig und leiten, wo nötig, weitere Schritte ein.

 

Was tun wir, um die Situation in den Einrichtungen jetzt zu verbessern?

Wir prüfen die in der Berichterstattung gezeigten Schilderungen aktuell sehr sorgfältig, um mögliche Abweichungen vollständig aufzuklären. Wir haben beispielsweise in unserer Einrichtung in Neuss bereits vor Ausstrahlung der Sendung „Team Wallraff“ uns bekannte Abweichungen von den Standards adressiert und auch personelle Konsequenzen gezogen. Sollten sich weitere Hinweise bestätigen, werden wir unverzüglich gezielte Maßnahmen umsetzen. Dazu zählen eine engmaschige Begleitung der betroffenen Einrichtungen durch unser Zentrales Qualitätsmanagement, Besuche regionaler Qualitätsmanager:innen vor Ort sowie gezielte Nachschulungen des Personals zu den festgestellten Themen. Die Fortschritte in der Pflege- und Betreuungsqualität werden anschließend durch regelmäßige interne Audits überprüft und dokumentiert.

Neben unseren internen Maßnahmen arbeiten wir auch mit Heimaufsicht und Medizinischem Dienst zusammen, die die Situation in den Einrichtungen kennen und ebenfalls bewerten, um gezielt Verbesserungen zu erreichen.

 

Welche Prozesse & Verfahren gibt es grundsätzlich, um die Qualität der zu Pflege sichern?

Pflege in hoher Qualität ist der Kern unserer Arbeit. Die Qualität entscheidet darüber, ob wir unserem Auftrag gerecht werden. Deshalb investieren wir in ein wirksames Qualitätsmanagementsystem: Rund 350 Mitarbeitende arbeiten bei Alloheim ausschließlich in der Qualitätssicherung. Davon sind etwa 300 Mitarbeitende als lokale Qualitätsmanagerinnen und Qualitätsmanager direkt in unseren Einrichtungen tätig. Sie arbeiten eng mit den Teams vor Ort zusammen und sichern so die Qualität im Pflegealltag.

Das zentrale Qualitätsmanagement definiert hierzu den übergeordneten Rahmen. Dort werden gesetzliche Vorgaben in klare Regeln und Abläufe für die Pflegekräfte übersetzt. Zudem werden gezielte Weiterbildungen erarbeitet und angeboten, um die Qualifikation unserer Pflegekräfte vor Ort sicherzustellen und auszubauen. Alle Einrichtungen werden durch einen regionalen Qualitätsmanager betreut, der die Qualitätsentwicklung der Einrichtung aktiv begleitet und direkter Ansprechpartner bei qualitätsrelevanten Fragestellungen ist. Darüber hinaus führt unser internes Auditmanagementteam zusätzlichen zu den Prüfungen des Medizinischen Dienstes und der Heimaufsichten regelmäßig Prüfungen durch – 264 interne Audits allein im letzten Jahr – und sorgt damit für Prävention und Weiterentwicklung. Ein professionelles Kennzahlensystem im Qualitätscontrolling misst und vergleicht die Ergebnisse und unterstützt so die fortlaufende Verbesserung unserer Pflegequalität.

Dass es trotzdem in einzelnen Häusern Abweichungen von unseren Standards gab, nehmen wir sehr ernst. Wir haben dort bereits reagiert und werden Abläufe überprüfen und schnell das Pflegeniveau wieder erreichen, das unsere Bewohnenden und Angehörigen zurecht von uns erwarten.

 

Warum ist es aus unserer Sicht falsch, von Einzelfällen auf die Unternehmensgruppe zu schließen?

Einige Szenen in der Reportage haben auch uns getroffen. Solche Situationen dürfen nicht vorkommen – und sie entsprechen nicht dem, wofür wir stehen. Zugleich ist uns wichtig zu betonen, dass die Berichterstattung nur einen sehr kleinen Ausschnitt unserer Arbeit zeigt. Zeitweilige punktuelle Abweichungen von unseren Qualitätsvorgaben sind nicht repräsentativ für unsere Gruppe. Unsere Unternehmensgruppe umfasst rund 300 Einrichtungen, in denen täglich gute und verlässliche Pflege geleistet wird – von rund 25.000 Mitarbeitenden, die mit Engagement und Verantwortung für die ihnen anvertrauten Menschen da sind.

Warum ist die Annahme falsch, ein Betreiber könne sich aussuchen, wieviel Personal er einsetzt?

Die Pflege ist zu Recht ein stark regulierter Sektor. Die strengen Regularien gelten natürlich auch für den Bereich des Personalbedarfs. Diese Regularien legen anhand des tatsächlichen Pflegebedarfs fest, wie viele Pflege- und Betreuungskräfte mit welcher Qualifikation in einer Einrichtung eingesetzt werden müssen. Dies gilt für alle Träger (privat, freigemeinnützig und öffentlich) gleichermaßen. Die Träger entscheiden also nicht selbst über die Höhe des Personalschlüssels, sondern sind verpflichtet die berechneten Vorgaben umzusetzen. Die korrekte Umsetzung des geltenden Personalschlüssels wird bei den regelmäßig stattfindenden externen Prüfungen durch die Heimaufsicht und den Medizinischen Dienst kontrolliert.
 

Warum ist der Vorwurf, wir als Unternehmen würden an Personal sparen, falsch?

Der Stern und Team Wallraff (RTL) unterstellen in ihren Beiträgen zu Unrecht, Alloheim habe über Monate in vielen Einrichtungen zu wenig Personal eingeplant und vorgehalten. Die in der Berichterstattung getätigten Aussagen und die RTL zugespielten Materialien basieren auf unvollständigen und fehlerhaften Daten. Diese Darstellung entspricht in keiner Weise den Tatsachen - worüber wir RTL im Vorhinein mehrmals informiert haben.

Fakt ist: Wir liegen für das Unternehmen insgesamt mehrere Hundert Vollzeitkräfte über der gesetzlich vorgeschriebenen Personalmenge. Kostenträger finanzieren Alloheim nicht mehr Pflegepersonalkosten, als von unserem Unternehmen tatsächlich aufgewendet werden – im Gegenteil. Erhebliche Teile der Pflegepersonalkosten unseres Unternehmens werden nicht von Kostenträgern refinanziert, sondern von uns selbst getragen.

Personal lässt sich in Pflegeheimen, entgegen der Behauptung der Berichterstattung, nicht einfach „einsparen“. Bei Prüfungen durch Heimaufsicht oder Medizinischen Dienst wird genau kontrolliert, ob der Personalschlüssel eingehalten wird. Wer gegen die Vorgaben verstößt oder zu wenig Personal einsetzt, muss mit Sanktionen rechnen, von Zwangsgeldern  bis zu weiteren rechtlichen Maßnahmen.

 

Warum ist die Aussage der Karte von Stern & RTL falsch, dass zu wenig Personal im Einsatz war?

Der Stern und Team Wallraff (RTL) unterstellen in ihren Beiträgen zu Unrecht, Alloheim habe über Monate in vielen Einrichtungen zu wenig Personal eingeplant und vorgehalten.

Stern und Team Wallraff bilden diese nachweislich falsche Behauptung auch auf einer Karte mit unseren Standorten ab, die online verfügbar ist. Diese Karte gibt den tatsächlichen Personaleinsatz bei Alloheim nicht korrekt wieder. Dies hatten wir der Redaktion mehrfach mitgeteilt.

Die korrekte aktuelle Personalausstattung unserer Einrichtungen stellt sich anders da. Gesetzlich vorgeschriebene Personalschlüssel gelten für alle Pflegeheimbetreiber (freigemeinnützig, kommunal und privat). Ihre Einhaltung wird durch die Heimaufsichten und den Medizinischen Dienst regelmäßig geprüft und ist für Alloheim verbindlich. Die Einhaltung wird auch engmaschig durch uns kontrolliert.

Mehr Details finde Sie hier.

 

Warum fehlt der Unterstellung, wir würden an Hilfsmitteln sparen, die Grundlage?

Der Vorwurf, dass Alloheim auf den Einsatz von Hilfsmitteln wie zum Beispiel Dekubituskissen und Wechseldruckmatratzen verzichte, um Kosten zu sparen und Gewinne zu erhöhen, ist falsch. Dieser ist bereits deshalb abwegig, weil die patientenbezogenen Hilfsmittel jeweils von den behandelnden Ärzten individuell, basierend auf einer medizinischen Indikation, verschrieben werden und von den Krankenkassen für die jeweilige Patientin oder den Patienten finanziert werden. Diese Hilfsmittel sind Besitz des jeweiligen Bewohnenden. Bereits aus diesem Grund ist es ausgeschlossen, dass Alloheim Hilfsmittel einsparen könnte, ganz abgesehen davon, dass dies allen Alloheim-Grundsätzen einer bewohnergerechten Pflege widersprechen würde.

Wie läuft denn die Abrechnung des Personals mit den Pflegekassen?

In den jährlichen Pflegesatzverhandlungen mit den Pflegekassen wird nach dem Pflegebedarf der Bewohner:innen anhand der Pflegegrade für verschiedene Qualifikationsniveaus der Pflegekräfte eine  Personalmenge berechnet und festgelegt. Die Pflegesatzverhandlungen finden einrichtungs-individuell zu unterschiedlichen Zeitpunkten im laufenden Jahr statt. Die dabei festgelegte Personalmenge wird stets als Durchschnitt für ein Jahr gebildet. In den jährlichen Verhandlungen wird auf Wunsch der Pflegekassen die vorgehaltene Personalmenge für den vergangenen Zeitraum offengelegt. Weicht für das vergangene Jahr die vorgehaltene Personalmenge von der ursprünglich vereinbarten Personalmenge ab, wird dies im Rahmen der Pflegesatzverhandlung berücksichtigt und verrechnet, soweit dies als notwendig erachtet wird. Dieser gesetzliche Mechanismus gilt für alle Einrichtungen, die der Regulatorik des SGB XI unterliegen.
 

Ist die Behauptung falsch, wir würden weniger für Personal ausgeben, als refinanziert wird?

Die Kostenträger finanzieren der Alloheim Gruppe nicht mehr Personalkosten, als von unserem Unternehmen tatsächlich aufgewendet werden – im Gegenteil. Erhebliche Teile der Pflegepersonalkos-ten unseres Unternehmens werden nicht von Kostenträgern refinanziert, sondern von uns selbst getragen.

Stellungnahme zum Bericht des „Stern" vom 16.10.2025

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Stellungnahme zur Berichterstattung von „Team Wallraff“

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Stellungnahme zur interaktiven Deutschlandkarte von Stern und Team Wallraff

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